ICQ – Mainstream und Geldgeil?

Instant-Messaging-Community soll mehr für Werbung und Verkauf genutzt werden
Der Instant Messenger ICQ zählt alleine in Deutschland 8 Millionen Nutzer – auch mit denen hofft die AOL-Tochter ICQ nun mehr Geld zu machen als es mit den Mobilfunk- und VoIP-Diensten möglich ist. Nun geht es mit einem Online-Magazin, ICQ-Werbeprodukten, dem ICQ Club und der ICQ-MasterCard weiter, wobei der Fokus vor allem auf kaufkräftigen, markenbewussten jungen Nutzern liegt.

Mit dem ICQ Club sollen Online- und Offline-Anbieter die ICQ-Nutzer leichter ansprechen können und damit die „soziale Komponente des Instant Messaging nutzen, um eine dynamische Consumer-Gemeinschaft zu schaffen.“ Der ICQ Club verbinde die Community-Angebote und Kommunikationskanäle von ICQ mit speziellen kommerziellen und inhaltlichen Angeboten, Offline-Events und einem eigenen ICQ-Zahlungsverfahren, heißt es seitens des Unternehmens.

„Wesentlicher Bestandteil bei der Entwicklung jeder Marke sollte sein, sich auf dem schnell wachsenden Markt der Internet-Communities einen Platz zu sichern“, so Orey Gilliam, CEO von ICQ.

Ãœber die vorhandenen Premium-Dienste und Unterhaltungsangebote von ICQ hinaus sollen ICQ-Club-Mitglieder Zugang zu exklusiven Inhalten sowie einer Mitglieds- und Kreditkarte erlangen: Die ICQ-MasterCard soll „für Exklusivangebote populärer Modemarken, technische Neuheiten und virtuelle Produkte wie Handy-Downloads und Online-Spiele genutzt werden.“

ICQ-Geschäftspartnern sollen die Elemente der ICQ-Plattform die Möglichkeit „zur unaufdringlichen, doch dauerhaften Präsenz in der größten deutschen Online-Community“ bieten. Sämtliche ICQ-Komponenten wie beispielsweise die Kontaktliste, das Nachrichtenfenster oder der Willkommensbildschirm können zur Werbung für ICQ Club und seine Partner- und Sponsorenmarken genutzt werden.

Was man bei ICQ als „ideale Internetplattform für Marken- und Produktpromotion“ beschreibt, sorgt allerdings auch dafür, dass viele Nutzer den ICQ-Client wegen seiner Werbung als nervig und wegen seiner vielen Komponenten als überfrachtet ansehen. Da verwundert es nicht, dass es mittlerweile viele Alternativen zum ICQ-Messenger gibt, die auch dessen Protokolle nutzen können. Da sich immer wieder mal was am ICQ-Protokoll ändert, kann es dann zwischendurch mal zu Aussetzern kommen, die in der Regel aber recht schnell behoben werden. (ck)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.