Microsoft Online-Anzeigen – Google & Yahoo Konkurrenz?

Microsoft Chefs sind von den bisherigen Geschäftsergebnisse der Online-Sparte nicht gerade begeistert: Im vergangenen Quartal konnte Microsofts Online-Bereich den Quartalsumsatz zwar um 580 auf 688 Millionen US-Dollar steigern, aber gleichzeitig stieg auch der operative Verlust von 187 auf 239 Millionen US-Dollar. Nicht gerade herrlich für einen Bereich, in dem der Konzern unter anderem mit der Live-Strategie einen guten Teil seiner Zukunft sieht. Eine Reorganisation des Online-Anzeigengeschäfts rund um die gerade abgeschlossene Übernahme von aQuantive soll nun Besserung bringen.

Schon bei der Ankündigung der amerikanischen Online-Werbefirma für sechs Milliarden US-Dollar hieß es, damit versuche Microsoft, wieder etwas stärker zu Google aufzuschließen – der Suchmaschinenprimus hat bereits 3,1 Milliarden US-Dollar für den Online-Werbevermarkter Doubleclick hingeblättert und seine Führungsposition bei der Online-Werbung vor Yahoo und Microsoft weiter ausgebaut. Eine neue Sparte, als „Advertiser and Publisher Solutions“ geführt, soll Microsoft eine bessere Position verschaffen – sie besteht im Kern aus der übernommenen aQuantive und allen Bereichen, die bei Microsoft bislang Anzeigen für die verschiedenen Online-Dienste, aber etwa auch In-Game Ads für Computerspiele verkauften. Geführt wird sie vom bisherigen aQuantive-Chef Brian McAndrews. Er ist direkt Kevin Johnson, Chef von Microsofts Platforms & Services Division, unterstellt.

aQuantive war 1997 gegründet worden und verbuchte im ersten Quartal 2007 eine Umsatzsteigerung im Jahresvergleich um 55 Prozent auf 142,6 Millionen US-Dollar, der Quartalsgewinn stieg um 87 Prozent auf 14,2 Millionen US-Dollar. aQuantive ist auch die Mutter von Avenue A Razorfish, der größten interaktiven US-Werbeagentur. Johnson kommentiert die Umorganisation bei Microsoft nach dem Abschluss der aQuantive-Übernahme, dies sei ein wichtiger Schritt, um sowohl Anteile am Online-Anzeigenmarkt, der 40 Milliarden US-Dollar umfasse, zu gewinnen, als auch am allgemeinen, 600 Milliarden großen Anzeigenmarkt, der sich zunehmend den Werbeplattformen bei Online-Diensten und anderen, auf IP-Netze aufsetzenden Offerten zuwende. Dazu zählt Johnson unter anderem auch IPTV- und Spiele-Plattformen, auf denen Microsoft mit der neuen Geschäftssparte ebenfalls reüssieren möchte.

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