.endlosviele: Domain-Namen sind frei wählbar

Ab dem kommenden Jahr können Markenartikler ihre Wunschdomain wesentlich freier gestalten als bislang. Run auf neue Internetadressen wird teuer und rechtlich kompliziert!

Es ist eine kleine Revolution im Internet: Künftig (ab 2009) können Internet-Adressen frei gewählte Endungen bekommen, also Domains mit Wunschkürzeln. Das hat die Internet-Verwaltung Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ICANN bei Beratungen in Paris entschieden. Neben den bisher üblichen Domain-Namen „.de“ oder „.com“ kann es künftig auch Endungen wie Städte- oder Firmen-Namen geben, zum Beispiel „.berlin“ oder „.ebay“. Anfang kommenden Jahres sollen sollen sich Interessenten für die neuen Adressen bewerben können.

Weltweit können 1,3 Milliarden Nutzer nahezu beliebige Worte als Top-Level-Domains (TLP) eintragen lassen. Denn obwohl nun etwa die Adressen www.web.like oder www.deutsche.bank denkbar sind, werden neben den Privatnutzern vor allem die großen Markenartikler und Konzerne sehr genau auf mögliche Markenrechtsverletzungen bei der Namenswahl achten müssen.
Der bald einsetzende Run auf die Endungen, die bis zu fünstelligen Dollarbeträgen unter das – wohl nahezu hunderprozentig aus juristischen Personen bestehende Volk bringen will, könnte Unternehmen dazu verleiten, sich auf internationaler Ebene vorschnell in komplizierte Rechtsstreitigkeiten um die Rechte an den TLPs verwickeln zu lassen. Komplizierter werden die Entscheidungswege für die in Kalifornien ansässige ICANN auch dadurch, dass Zusätze in anderen Alphabeten als dem lateinischen freigegeben werden – etwa TLPs im chinesischen oder arabischen Zeichensatz.Neben den Zusätzen, die etwa „.text“, „.stadt“, „.bank“ oder „.verlag“ sein könnten, sind natürlich auch die Marken- und Firmennamen sehr begehrt. Ab Anfang 2009 können die Interessenten sich für die neuen Adressen bewerben. In der zweiten Jahreshälfte will die ICANN dann die ersten der TLPs nach den neuen Regeln vergeben haben. Mit der nun nach einer ICANN-Konferenz in Paris verabschiedeten Lösung öffnen sich die Freiräume derart, dass nur in Abstimmung mit der Rechtshilfe durch spezialisierte Kanzleien überhaupt eine Antragstellung Sinn macht. Zudem dürften sehr bald mit Beginn der Möglichkeit, sich registrieren zu lassen, eine Reihe von Unternehmen proaktiv versuchen, die Claims abzustecken. Es ist absehbar, dass der ganze TCP-Handel zu einer extrem teuren und komplizierten Veranstaltung für Unternehmen werden wird.

4 Kommentare
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