Es beteiligen sich doch mehr Onliner als gedacht aktiv am Mitmach-Netz – und es werden täglich mehr. Ganz weit vorne: Apple-Anwender. Sie entsprechen genau der Zielgruppe der sozialen Netzwerke.
Es steht doch nicht so schlimm um das Web 2.0. Nachdem das Marktforschungsunternehmen Hitwise vor wenigen Tagen dramatische Zahlen über das sogenannte „Mitmach-Internet“, das „Web 2.0“ verkündete, gibt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Forrester Research Anlass zur Hoffnung: Es beteiligen sich doch weit mehr Online aktiv am Netz.
Immerhin 13 Prozent der erwachsenen Online-Bevölkerung, so Forrester in der Studie „Social Technographics“, gehören zur kreativen Gruppe, also jenen Onlinern, die selbst Inhalte erschaffen, Videos und Bilder hochladen oder Blogs schreiben. Während männliche und weibliche Websurfer sich zu gleichen Teilen aktiv am Mitmach-Web beteiligen, sieht das Verhältnis zwischen Mac und Windows ganz anders aus. Während mehr als 20 Prozent der Mac-Anwender mit ihren Rechnern Inhalte für Blogs, Video- und Fotowebsites erstellen, liegt der Anteil bei Nutzern von Dell-PCs nur etwa halb so hoch. Besonders verwunderlich ist das nicht, stehen Mac-Anwender doch in dem Ruf, sich eher für kreative Dinge begeistern zu können. Zudem steht die schicke Apple-Hardware gerade bei jungen, markenbewussten Verbrauchern hoch im Kurs, genau jener Kundschaft, die unter den aktiven Web 2.0-Anwendern besonders häufig vertreten ist.
Fast genau umgekehrt sieht das Verhältnis dagegen bei den passiven Nutzern aus, jener Gruppe, die Community-Netzwerke und Social-Networking-Websites konsequent umschiffen. Hier liegt der Anteil Mac-Anwender bei 33 Prozent, während sich 55 Prozent der Dell-User dem Web 2.0 total verweigern. Damit liegen die Dell-User nah am Durchschnitt, denn laut Forrester haben immerhin 52 Prozent der Onliner noch keine Berührungspunkte mit sozialen Netzen.
Weshalb Forresters Zahlen so weit über dem liegen, was noch vor kurzem Hitwise verkündete, ist nicht eindeutig zu klären. Ein Grund dürfte aber auf jeden Fall sein, dass Forrester nicht nur die großen Websites wie MySpace, Youtube und flickr, sondern auch die riesige Bloggergemeinde in seine Studie einbezog.
Zudem erläutert die Studie, dass diejenigen, die sich nicht mit eigenen Beiträgen an den neuen Online-Gemeinschaften beteiligen, nicht zwangsläufig reine Passivnutzer sind. Stattdessen identifizieren die Autoren beispielsweise 19 Prozent der Internet-Nutzer als „Kritiker“. Diese Leute schreiben beispielsweise Rezensionen bei Amazon oder kommentieren Blogeinträge. Weitere 15 Prozent werden von Forrester als „Sammler“ bezeichnet. Sie tragen Links zu interessanten Websites oder RSS-Feeds auf Community-Seiten wie del.ico.us ein und bereichern so die Gemeinschaft.
Da zudem immer mehr Programme auf den Markt kommen, die das Bloggen, das Bearbeiten, Hochladen und Verwalten von Bildern und Videos vereinfachen, scheint wahrscheinlich, dass diese Zahlen in Zukunft noch weiter zunehmen werden.
Ganz so übel, wie es Hitwise sieht, scheint es um die Mitmach-Mentalität der Internet-Bevölkerung also doch nicht zu.
Gefunden im SpiegelÂ
Web2.0 ist eine Entwicklung die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der User hat die Vorteile der Techologie wahrgenommen und akzeptiert.
Rückgängig kann die Entwicklung gewiss nicht mehr gemacht werden aber die Frage nach dem wahren Nutzen ist weiterhin offen. Und die weitere Entwicklung des WEB 2.0 stellt auch die Frage nach „positiv“ oder „negativ“!?